Der IGEL geht online - neue Unterstützer und erste Reaktionen

Am 14. Dezember 2010 - 11:09 Uhr von Redaktion
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Nach dem Start der Initiative gegen ein Leistungsschutzrecht haben sich weitere Unterstützer gefunden:

Das von Sascha Pallenberg und weiteren Autor/innen betriebene Blog netbooknews.de.

Vera Bunse mit ihrem Blog … Kaffee bei mir?.

Auch das Landesblog Schleswig-Holstein unterstützt die Initiative. Swen Wacker schreibt dazu:

Das Landesblog unterstützt diese Initiative. Wir bitten unsere Leserinnen und Leser, sich des Themas anzunehmen, sich eine Meinung zu bilden und andere über die Forderung der Verleger zu informieren. Wir, das Landesblog, werden bei Schleswig-Holsteins Parteien, Fraktionen und die Landesregierung nachfragen, wie sie zur Idee eines Leistungsschutzrechts stehen.

Auch die Unterstützer der ersten Stunde erklären, was es mit dem „Spezialpolster für Verleger” (Perlentaucher vom 14.12.2010) auf sich hat:

Der Chaos Computer Club schreibt in einer eigenen Erklärung:

Die Einführung anachronistischer Schutzzölle ist abwegig. (...) Zwar ist das Anliegen sinnvoll, Leistungsträger zu schützen, damit sich andere nicht unbotmäßig an ihrer Leistung bereichern. Doch sind in erster Linie Autoren und Kreative die zu schützenden Leistungserbringer, nicht die Presseverleger. Das geplante Leistungsschutzrecht ist von Verlagslobbyisten erdacht worden und erfüllt nicht einmal in Ansätzen das Ziel, die Kreativen und Autoren besserzustellen.

Thomas Stadler begründet seine Unterstützung bei Internew-Law:

Zusammen mit derzeit ca. 25 Unternehmen, Organisationen und Bloggern unterstütze ich IGEL, weil ich der Ansicht bin, dass ein Gegenpol zu einer Verlagslobby geschaffen werden muss, die ihre Machtposition dazu nutzt, den Schutz ihrer wirtschaftlichen Interessen so darzustellen, als würde es um den Schutz von Pressevielfalt und Pressefreiheit gehen.

Bei den Netzpiloten erklärt Peter Bihr:

Wir Netzpiloten lieben den Print. Allerdings glauben wir nicht, dass das Leistungsschutzrecht in der aktuellen Form Verlegern, Verlagen, Autoren oder der deutschen Kulturwirtschaft helfen, sondern im Gegenteil eher Schaden anrichten würde.

Thomas Knüwer schreibt in seinem Beitrag „Leistungsschutzrecht – die neuen Ruhrbarone” bei Indiskretion Ehrensache:

Und um es ganz bürokratisch festzuhalten: Ich unterstütze Igel und bitte Sie, liebe Leser, dies ebenfalls mit Nachdruck zu tun.

Ulrike Langer hat bei MedialDigital ein Interview mit Initiator Till Kreutzer geführt:

Bitte ein Blick in die Kristallkugel für 2011: Wird das LSR kommen oder nicht?
Kreutzer: Ich – als Optimist, der an die rationalen Kräfte auch in der Politik glaubt – habe die Hoffnung, dass das verhindert werden kann.

Auf den Seiten der juristischen Suchmaschine Jusmeum schreibt Timo Ehmann:

Alle Argumente für und gegen ein Leistungsschutzrecht zu sammeln ist ein gewaltiger Kraftakt, dem sich nun dankenswerter Weise Dr. Till Kreutzer, Philipp Otto und John Weitzmann angenommen haben. Selbstverständlich wird diese Initiative gegen eine Leistungsschutzrecht (IGEL) von JUSMEUM unterstützt.

Christiane Schulzki-Haddouti hat bei KoopTech ebenfalls ein Interview mit IGEL-Initiator Till Kreutzer geführt. Darin heißt es:

Schulzki-Haddouti: Wem schadet das Leistungsschutzrecht?
Kreutzer: Allen außer den Verlegern. Freie Journalisten werden im Zweifel nicht mehr ohne weiteres über die Rechte an ihren Inhalten verfügen können, weil das Leistungsschutzrecht ihre Urheberrechte “überlagert”. (...) Zudem wird die gesamte deutsche Wirtschaft mit einer Art Quersubventionierung belastet. Wenn das Leistungsschutzrecht tatsächlich kleinste Textausschnitte erfasst und damit monopolisiert, schadet es der gesamten Gesellschaft.

Im Blog von Creative Commons schreibt Mike Linksvayer unter dem Titel New copyright-like rights considered harmful:

Such rights are clear barriers to getting the most out of sharing and collaboration and threatens to the open web, with no evidence of any countervailing benefits. New copyright-like rights make it a bit harder to share and collaborate with openly licensed materials, by constraining and confusing what can be openly licensed when multiple rights are involved.

Weitere Blogs haben die Initiative aufgegriffen:

Daniel Schultz, der in seinem Blog „Der Presseschauer” schon seit längerem über das Thema „Leistungsschutzrecht” schreibt, wendet sich in einer Ansprache an die Verleger:

Sehr geehrter Herr Burda, sehr geehrter Herr Döpfner, sehr geehrter Herr Schweizer, sehr geehrter Herr Keese, sehr geehrter Herr Fuhrmann, sehr geehrter Herr Fiedler, sehr geehrter Herr Krings, sehr geehrter Herr Thomae, sehr geehrter Herr Otto, sehr geehrte Frau Rößner,

[...] Insofern freut es mich ihnen mitteilen zu können, dass „Die Initiative gegen ein Leistungsschutzrecht (IGEL)“ heute online geht und mit Sicherheit zu einem zentralen Anlaufpunkt für die Debatte um das Leistungsschutzrecht werden wird.

Bastian Greshake schreibt in seinem Blog „Gedankenstücke”:

Wer jetzt noch nicht genug hat von den abstrusen Ideen der Verleger kann sich seit heute glücklicherweise an einer zentralen Stelle über den (Un-)Sinn der Leistungsschutzrechte informieren: Bei der Initiative gegen ein Leistungsschutzrecht findet man nicht nur die Pro- und Contra-Argumente aufgelistet sondern auch die Meinungen aus Wirtschaft, Politik, Medien und Wissenschaft. Und man kann natürlich auch seine eigene Meinung dort hinterlassen.

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